Gedanken zu Ostern 2021


03.04.2021 (js) Ostern 2021 ... erneut ein Osterfest, das mich nachdenklich macht. Als vor einem Jahr das erste Mal die Osterfeiertage während eines Lockdowns stattfanden, war ich optimistisch. Optimistisch, dass wir das Virus und die Pandemie schnell in den Griff bekommen würden und sich das "normale" Leben wieder einstellt.

 

Aber unser Leben steht seitdem Kopf. Ununterbrochen. Bei dem einen mehr und der anderen weniger. Und obwohl wir in Rekordzeit verschiedene Impfstoffe nutzbar machen konnten, ist die Gefahr noch nicht vorbei. Auch ich war erkrankt. Rückschauend mit einem sehr milden Verlauf. Trotzdem kann ich mit denen fühlen, die Angst vor einer solchen Infektion haben. Im Dialog mit unseren Ärzten und Medizinern in Bad Essen und Ostercappeln wurden mir die großen Herausforderungen erst deutlich und die Aufgaben aufgezeigt, die tagtäglich im Hintergrund zur Bewältigung der unterschiedlichen Krankheitsverläufe notwendig sind. Wir alle können in diesen Tagen besonders froh und dankbar für diese Gesundheits-Infrastruktur sein. Und wir Politiker müssen folglich alles dafür tun, diese Vor-Ort-Strukturen mit Hausärzten, dem Krankenhaus, den lokalen Pflegediensten und dem Wittlager DRK zu erhalten, zu unterstützen und bei Gelegenheit auszubauen.

 

Ich kann auch mit denen fühlen, die es mit der immer wieder notwendigen Neuorganisation ihres privaten Lebens nicht leicht haben - es lebt ja jeder in klaren Bahnen und erprobten Mustern einfacher und ruhiger. Zusätzlich zur Sorge ums eigene Wohlergehen sorgen sich viele Eltern auch um die Ausbildung Ihrer Kinder. Dabei wird zur Zeit ganz klar und deutlich, dass unsere Bildungseinrichtungen vor Ort viel mehr leisten als nur die Wissensvermittlung - sie bieten den Kindern einen wichtigen zusätzlichen sozialen Raum in Ergänzung des Elternhauses. Es werden Regeln und Werte vermittelt und gefestigt. Und es gibt einen großen Raum für Freundschaften und Interaktion. Unsere Kindergärten und KiTas in Wehrendorf, Bad Essen, Wittlage, Brockhausen, Rabber und Lintorf leisten dabei Großes. Zumal gerade auch dort, wie in unseren Schulen, die Pandemie fast täglich für neue Bedingungen sorgt, die den erprobten Rahmen ins Wackeln bringen. Positiv gesagt bedeutet dies: erhöhte Flexibilität. Aber stetig wechselnde Bedingungen fordern alle Mitarbeiter*innen auch über die Maßen ... Sie leisten viel und machen das Beste aus der Situation - Danke dafür auch an die Grundschulen in Bad Essen, Wehrendorf und Lintorf, an die Oberschule und ans Gymnasium. Unsere Schulen, Kindergärten und KiTas brauchen aber auch Unterstützung aus der heimischen Politik - dafür stehe ich ganz persönlich und gemeinsam mit der CDU Bad Essen! Das fängt für uns schon beim sicheren Schulweg an. Wir möchten außerdem, dass die digitalen Medien in geeigneter Art und Weise in den Unterricht integriert werden. Dazu habe ich in den vergangenen Wochen mit allen Schulleitungen unserer Schulen gesprochen und verschiedene Ideen und Ansätze diskutiert. Die große und tolle Erkenntnis ist: ALLE sind bereit, voller Kreativität und Ideen. Wir sind es auch. Dabei ist es alleine mit Tablets für alle Schüler nicht getan ... viel wichtiger ist das, was "drin" ist. Und die Interaktion zwischen den Schülern*innen und IHREN Lehrer*innen (nicht den YouTubern). Genau das habe ich bei meinen Besuchen mit meinen Ansprechpartner*innen diskutiert: was muss an Infrastruktur in den Schulen noch her? Brauchen die Lehrer*innen Anleitung zum Lehren via Video? Können die Schulen zur Zeit eigentlich ohne Weiteres online gehen? Sollte nicht alle 14 Tage einfach mal ein Digitaltag in den Lehrplan eingebaut werden? Einfach so zur Übung, damit im Fall des Falles alle sofort startklar sind? Wir wollen Lösungen für diese Fragen mitentwickeln - dieses Verständnis habe ICH von der notwendigen Digitalisierung unserer Schulen. Nebenbei müssen wir auf der politischen und der Verwaltungsebene die Rahmenbedingungen klären: dabei spielt auch der Datenschutz eine wichtige Rolle ...

 

Und ich kann auch mit denen fühlen, die um ihre Existenzen bangen. Nicht jeder Mann und jede Frau ist dafür gemacht, Hilfe einzufordern; nicht jeder kann die Unterscheidungen der Berliner Politik zwischen Lebensmittelhandel, Einzelhandel und Gastronomie nachvollziehen. Da ist Ärger vorprogrammiert, weil sich die Menschen ungerecht behandelt fühlen. Als Vorsitzender des Bad Essener Gewerbevereins höre ich fast täglich von unseren Einzelhändlern und Gastronomen diese Nöte und diesen Ärger. Zwar ist man es als Selbstständiger eher gewohnt, für sich Entscheidungen abzuwägen und auch zu treffen, aber der Punkt ist: wenn es einmal zu einer falschen Entscheidung kommt, steht nicht selten die gesamte Existenz auf dem Spiel. Und nicht selten sind auch Mitarbeiter*innen mit betroffen. Unter solchen Umständen die Stimmung hoch zu halten, das ist wirklich eine Herausforderung. Umso höher ist das jüngste Umfrageergebnis einzuschätzen, in dem fast alle Mitglieder des Gewerbevereins sagen: "Wir planen nicht die Schließung unseres Geschäfts". Soviel Optimismus trotz dieser Umstände ist einfach toll. Ich möchte helfen, diesen Optimismus irgendwie zu konservieren und am Leben zu erhalten. Deswegen habe ich die Einführung der Luca-App unterstützt - wir möchten und sollten startklar sein und dafür alle Register ziehen. Ich unterstütze auch (leider momentan nur ideell) die Gastronomen, die mit erprobten Öffnungskonzepten bereits startklar sind. Deswegen hätte ich eine Bewerbung als Modellkommune sehr gut gefunden - damit wir Dinge ausprobieren, die wir zukünftig brauchen können ... z.B. eine Test-Strategie. Und damit wir wissen, was es zur Umsetzung einer solchen Strategie braucht.

 

Und noch ein Umfrageergebnis ist interessant: jüngsten Erkenntnissen zufolge sind die Menschen in Deutschland ganz überwiegend bereit, für die Eindämmung der Pandemie erneut einen scharfen Shutdown hinzunehmen. Das gilt vermutlich auch für Bad Essen. Das ist gut. Aber die Menschen vor Ort, Sie alle, auch ich, wir lechzen auch nach dem gesellschaftlichen Leben und ich finde, wir brauchen dafür eine Perspektive. So haben wir aus der CDU heraus die Initiative zu einer Corona-konformen Aktion ergriffen und in diesem Jahr das Stadtradeln für Bad Essen "gebucht". Vom 07.06. bis zum 27.06. können alle Bad Essener gemeinsam Fahrrad-Kilometer sammeln, damit etwas für die Umwelt tun, etwas für die Gesundheit tun und -vor allem- etwas GEMEINSAM tun. Das ist eine geeignete Art der positiven Perspektive. Und es ist eine Veranstaltung, die in jedem Fall funktionieren wird, egal, ob Corona noch da ist oder nicht. Wenn schon unsere anderen Veranstaltungen auf der Kippe stehen oder bereits abgesagt sind (das Hafenfest fällt aus), dann haben wir nun eine schöne Alternative. Wir müssen uns in diesem Sinne auf die Umstände einstellen und LÖSUNGEN finden. Wenn wir uns also auf eine (kontrollierte und schrittweise) Wiederöffnung einstellen und die Dinge organisieren, die organisiert werden können, dann sind wir eins: startklar! Auch das Freibad kann besser mit einer Luca-App öffnen als ohne ... also: bereiten wir uns vor und seien wir startklar! 

 

Ich möchte gerne Perspektiven haben und bieten. Daran arbeite ich und möchte mit Ihnen und für Sie und für ganz Bad Essen daran arbeiten. Mein Netzwerk der CDU vor Ort hilft mir dabei ebenso wie meine vielen persönlichen Freundschaften und Unternehmens-Kontakte. Vor allem müssen WIR Dinge besprechen und Ideen austauschen. Deswegen würde ich mich SEHR über Ihren Anruf, Ihre E-Mail oder Ihren Brief freuen. So können wir gemeinsam Ideen entwickeln - für uns alle und für Bad Essen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesunde, innige und ruhige Ostertage. Ostertage, die ja im biblischen Sinne für eine großartige Perspektive stehen und so Optimismus verbreiten und ein Vertrauen in die Zukunft erzeugen. SCHÖNE Ostern!

 

Ihr Jens Strebe


#gestaltenstattverwalten #kompetenzteamcdu #cdubadessen #wirfürhier #17gleich1 #meinherzschlägtfürbadessen