Starkregen- und Hochwasserschutz für Bad Essen


Jens Strebe und André Berghegger in Rabber
Jens Strebe und André Berghegger in Rabber

20.07.2021 (js)

 

Bad Essen ist für Starkregen- und Überflutungsereignisse vorbereitet. Aber wir können auch an dieser Stelle noch besser werden! 


Vor dem Hintergrund der für uns Bad Essener fast unvorstellbaren Hochwasser- und Überflutungsereignisse in NRW und Bayern stellt sich manch‘ ein besorgter Bürger / eine besorgte Bürgerin die Frage, wie Bad Essen eigentlich für solche Ereignisse aufgestellt ist. Ich habe dazu u.a. mit Uwe Bühning (Wasserverband), Jens Wagener (Gemeindebrandmeister) und Nils Kramer (THW) gesprochen. 

Zum Experten-Talk (Video) mit Uwe Bühning (Wasserverband) und Heinfried Helms (Bauausschuss)
Zum Experten-Talk (Video) mit Uwe Bühning (Wasserverband) und Heinfried Helms (Bauausschuss)

 

Im Jahr der Landesgartenschau 2010, genauer gesagt am 26.08.2010, suchte uns ein sog. „100jähriges Hochwasser“ aufgrund eines anhaltenden Starkregens heim. Glücklicherweise waren die Auswirkungen im Vergleich zu dem, was gerade passiert, nicht allzu weitreichend; aber jede direkt betroffene Person kann sich noch heute gut an die anstrengenden Aufräumarbeiten erinnern.

Das Land Niedersachsen hat seinerzeit 2010 auf Weisung des Bunds reagiert und den Landkreisen die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten aufgegeben. Die lang andauernden Untersuchungen mündeten, so Uwe Bühning, im Jahr 2014 in eine Kartierung eben jener Gebiete, die im Falle eines HQ100 (ein statistisch gesehen nur alle 100 Jahre auftretendes Hochwasser) überflutet werden. Die „niedersächsische Hochwassermanagement-Richtlinie“ trat in Kraft. Innerhalb der gefährdeten Gebiete dürfen bauliche Anlagen nur unter engsten Auflagen errichtet werden; beispielsweise müssen Auffüllungen unter Gebäuden, welche die Gebäude direkt vor Hochwasser schützen, an anderer Stelle durch Abgrabungen / Mulden ausgeglichen werden, damit das Gebiet auch weiterhin die maximal notwendige Wassermenge auffangen kann.

 

Allerdings gibt Bühning auch zu bedenken, dass die Qualifikation von Überschwemmungen als HQ100 dringend überarbeitet werden müsse, da zwischen den Ereignissen regelmäßig kein zeitlicher Abstand von 100 Jahren mehr liege. Hier ist das Land Niedersachsen gefordert; diese Aufgabe habe ich noch einmal mit Nachdruck an unsere CDU-Landtagsabgeordnete Gerda Hövel übergeben.

 

Vor der eigenen Haustür sind wir allerdings schon tätig geworden. Nach vorbereitenden Arbeiten in der Gemeindeverwaltung wurden beispielsweise an der Hunte in Rabber nach der Überschwemmung in Richtung Gewerbegebiet in Abstimmung mit dem Wasserverband die „Deiche“ erhöht. An den identifizierten Stellen konnte durch Erhöhung der Böschungen ein erneutes über-die-Ufer-treten des Hunte verhindert werden.

 

In diesem Zusammenhang sind die nun in 2021 auf den Weg gebrachten Retentionsflächen in Rabber ein zentraler und immens wichtiger Baustein im Hochwassermanagement. Hier ist mit unseren Stimmen der CDU auf Empfehlung des Wasserverbands ein erheblicher Betrag in den gemeindlichen Haushalt eingestellt worden, um die Flächen entlang der Hunte ein Stück weit zu renaturieren und die angrenzenden Flächen kontrolliert als Retentionsflächen zu nutzen. Alle Unterlieger (Anlieger im weiteren Verlauf der Hunte) werden durch diese Maßnahme direkt und vorbeugend geschützt.

 

Aber wie sieht es im Akutfall aus? In meinen Gesprächen mit Gemeindebrandmeister Jens Wagener und Nils Kramer (Zugführer beim THW Bad Essen) konnte ich feststellen, dass seit 2010 eine Alarm- und Ausrückeordnung vorliegt. Die Alarmierung erfolgt auf den üblichen Wegen. Sobald eines der Stichworte „Wasserschaden“ oder „Unwetterlage“ benannt wird, fährt neben der Feuerwehr in Bad Essen immer ein Auto vom THW mit los. Die Einsatzleitung hat dabei die Feuerwehr inne. Natürlich sind die örtlichen Besonderheiten berücksichtigen. So gibt es erfahrungsgemäß in Bad Essen quasi keinen Vorlauf zwischen Regen und anschließender Überflutung. Maximal eine Stunde Zeit bleibt im Fall des Falles zur Sicherung des Hab und Guts und zum eigenen Schutz. Deshalb sind insbesondere die Einsatzbereitschaft, also kurze Ausrückezeiten und die gute Ausbildung der Kamerad*innen das

A und O.

 

Welche Erkenntnisse ziehe ich nun aus diesen Gesprächen? Zunächst einmal sind wir durch das Feuerwehrkonzept und die große Personalstärke (auch vor direkt Ort) in sehr guten Händen. Auch das THW mit seiner Spezialisierung auf Wasserbeseitigung mit starken Pumpen vor Ort ist erwiesenermaßen sehr leistungsfähig. Hier muss seitens der Politik ganz grundsätzlich das Ehrenamt Unterstützung und auch Wertschätzung erfahren, um den Status Quo zu erhalten. Dafür stehe ich auch ganz persönlich ein, denn die Bad Essener Strukturen sind hier beispielhaft.

 

Aber es muss auch dringend weiter vorbeugend agiert werden: der Hochwasserschutz durch die gezielte Anlage von Retentionsflächen spielt dabei eine zentrale Rolle. Hier finden wir mit unserem Wasserverband den geborenen Ansprechpartner mit größter Expertise direkt vor Ort; die Zusammenarbeit ist vertrauensvoll und wird es natürlich auch bleiben! Aus meinem Austausch mit Uwe Bühning habe ich zudem mitgenommen, dass der von der CDU Bad Essen angestrebte, umsichtige Stil in der Baulandentwicklung dringend angeraten ist. Durch geringere Grundflächenzahlen in neuen Baugebieten kann die versiegelte Fläche pro Grundstück verringert werden. Nur die die Nutzung schon vorhandener Immobilien ist da noch besser … aber wenn neu gebaut wird, sind  ausreichend Versickerungsflächen oder Regenrückhaltebecken / Rigolen mit vorzusehen, um die unmittelbare Überflutungsgefahr zu bannen. Hier darf es einfach nicht auf den letzten Euro ankommen. Das verstehen wir unter „umsichtiger Entwicklung“.

 

Schlussendlich sollten wir regelmäßig an einem runden Tisch mit unseren Experten zusammen-kommen und das Bad Essener Starkregen- und Hochwasser-Konzept für den Fall der Fälle weiterentwickeln; das muss als Lerneffekt angenommen und angegangen werden. Nur so wird die Anpassung an die Folgen der Klimaveränderung vor Ort in Bad Essen zu einer runden Sache. Dafür stehe ich als Bürgermeisterkandidat gemeinsam mit der Bad Essener CDU.


Ich möchte gerne Perspektiven haben und bieten. Daran arbeite ich und möchte mit Ihnen und für Sie und für ganz Bad Essen daran arbeiten. Mein Netzwerk der CDU vor Ort hilft mir dabei. Vor allem müssen WIR gemeinsam Dinge besprechen und Ideen austauschen. Deswegen würde ich mich SEHR über Ihren Anruf, Ihre E-Mail oder Ihren Brief freuen. Lassen Sie uns gemeinsam die nächsten Ideen entwickeln - für uns alle und für Bad Essen.

 

Ihr Jens Strebe


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